Fastnacht

Kappenabend 2019

Horror-Clowns, Garde-Duo und Lotto-Millionäre beim Kappenabend des TSV Goddelau

Mit einem tollen Programm begeisterten die Akteure die Narren beim Goller Kappenabend in der Christoph-Bär-Halle.

Präsident Pasquale Gulino marschierte mit seinem Elferrat und der Tanzgruppe Weedels in die fastnachtlich dekorierte Halle ein und wurde von einem gutgelaunten Publikum begrüßt.

Die Weedels – die jüngste Gruppe bei diesem närrischen Abend – begeisterten den Saal mit einem Tanz als Meerjungfrauen bei einer Reise durch die Unterwasserwelt und durften die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen. Die Mädels und die Narren dankten ihren beiden Trainerinnen Virginia und Lea mit einem riesigen Applaus für diese tolle Darbietung.

Tobias Menke hatte sein Debüt als erster Redner des Abends und meisterte diese Aufgabe mit Bravour. Das Publikum weiß nun Bescheid, warum es für ihn nicht so einfach ist, die passende Frau zu finden. Hier hofft unser Präsident, dass dieser Redner auch nächstes Jahr wieder mit dabei ist.

Nach der Begrüßung der Ehrengäste rockten die Firegirls die Bühne. Bei dem Lied "We are the Champions" wurde deutlich, mit welcher Begeisterung sich diese Truppe auf den jährlichen Auftritt vorbereitet. Viel Applaus und die geforderte Zugabe gab es für diesen gelungenen Programmpunkt.

Bereits zum achten Mal betraten die Zwillinge Elvira Baumann und Petra Knöß die "Goller Bretter", die die Welt bedeuten – dieses Mal als vermeintliche Lotto-Millionäre. Sie warfen mit Geld nur so um sich, bis sich herausstellte dass nach vielem Luxus wie Kreuzfahrt, Hausbau und Köchin – die die Fleischwurst vom Metzger Müller warm macht – das Konto ritzerot war. Als Trost wird in der Christoph-Bär-Halle eine Büste von den beiden Möchte-gern-Lotto-Millionären aufgebaut. Gut zu wissen, dass die beiden zum Fazit kamen: "Wir brauchen kein Reichtum und pfeifen auf Geld, wer in Golle wohnt, dem gehört doch die Welt!". Die erste Rakete des Abends lieferte hier das Publikum für diesen gelungenen Vortrag.

"Es Klinke" alias Clemens und Philipp waren wieder voll in ihrem Element: Kätha und Hildegard zogen derart über ihre missratenen Ehemänner her, dass sie – nach vielen Pointen - schnellstmöglich die Bühne verließen, als die Herren der Schöpfung urplötzlich in der Halle auftauchten. Hier fand in der zweiten Halbzeit ein gekonnter Rollentausch statt. Als Karl und Franz, die über ihre Weiber klagten, konnte dieses Duo das Publikum total begeistern. Schon alleine das Outfit war eine Rakete wert. Pasquale bedankte sich bei den beiden und hofft, dass dieses Duo auch nächstes Jahr wieder mit an Bord ist.

Ein weiteres Highlight und eine Augenweide war das Garde-Duo Jana Gotthardt und Virginia Loftin. In einem neuen Outfit wirbelten die beiden hübschen Girls mit einem flotten Tanz über die Bühne – die Narren waren begeistert und forderten eine Zugabe.

Nach der Pause und einer Schunkelrunde mit dem Elferrat wurde es fetzig auf der Bühne: Zu einem Udo Jürgens-Medley tanzten die Feuerpatschen einen Super-Tanz mit akrobatischen Elementen und begeisterten das aufmerksame und feierwütige Publikum. Diese strammen Jungs werden von Sabine Pipke mit Begeisterung trainiert.

Wie es beim Dorftratsch beim Friseur zugeht, wussten Jörg Astheimer und Alexander Schaper zu berichten: Nachdem der Goller Starfriseur Udo Walz (alias Timmo Konrad) die beiden Damen entsprechend ausgestattet hatte, wurde über Gott und die Welt getratscht und etliche Missverständnisse aufgeklärt: Eine Floristin muss eben so wenig Blumen im Schlafzimmer haben wie ein Metzger einen Spießbraten auf dem Nachttisch. Viel Applaus gab es auch für die beiden Asse.

Gruselig wurde es beim Auftritt der Young Girls On Stage. Perfekt geschminkt als Horror-Clowns zeigten sie einen bärenstarken Auftritt, der mal so ganz anders war und viel Eindruck hinterließ – einfach klasse.

Die Scheppsänger (Matthias Lachmann und Pasquale) unterhielten die Narren mit Stimmungsliedern bevor es sportlich wurde: Die "Gollerfornia Dreamboys" ließen Fußbälle fliegen – bevor Trainer Jogi (Oliver Eckel) forderte, dass sie machen sollten, was sie wirklich können: tanzen und feiern. In Tüllröckchen schwebten die grazilen Männer über die Bühne – Schwanensee wäre hier nicht unbedingt der passende Vergleich. Diese Elfen werden von Jessica und Regina trainiert.

Für 22-jährige aktive Fastnacht wurden Jessica Matern und Mareike Hefermehl aus der Tanzgruppe Young Girls On Stage geehrt. Ebenso einen Orden erhielten Eva und Renate für ihr jahrelanges Engagement als Saalbedienung. Peter Bär und Jörg Astheimer wurden ebenfalls für viele Jahre aktive Teilnahme bei der Goller Narretei geehrt.

Der Präsident bedankte sich für die Aufmerksamkeit des Publikums und auch bei allen Akteuren für die Mitwirkung auf und hinter der Bühne, ebenso bei den Zeremonienmeisterinnen Carolin und Sarah, Matze's Light-Show und Soundwave für die tolle Unterstützung bevor ein gelungener Kappenabend zu Ende ging. Das Tanzbein wurde danach noch lange geschwungen und es waren sich alle einig: Es war ein toller Abend!

„Der Präsi hat meine Adresse“

GODDELAU - „Die Fastnacht in Golle gibt’s lange schon, ich heb mein Glas auf die Tradition“, eröffnete Sitzungspräsident Pasquale Gulino am Samstagabend die Kappensitzung in Goddelau. Seit mehr als 100 Jahren treffen sich Pirat und Indianer in der Christoph-Bär-Halle, um gemeinsam die fünfte Jahreszeit zu begehen und sich vom bunten Sitzungsprogramm unterhalten zu lassen.

Den Start in ein knapp vierstündiges Bühnenprogramm machten die Jüngsten – in türkisen, mit Schuppen besetzten Kostümen entführte die Tanzgruppe Weedels das Publikum in die Unterwasserwelt und beeindruckte mit synchronen Bewegungen.

Premiere beim Goddelauer Kappenabend feierte Tobias Menke in der Bütt. Mit Erfolg: Nachdem er mit einer Performance zum Karneval-Hit „Leev Marie“ die Stimmung auf das richtige Level gebracht hatte, berichtete er von den Problemen bei der Partnersuche. Bei Parship habe er es probiert, zahlreiche Dates vermasselt, da blieb nur eine Lösung: „Vielleicht gibt’s ja eine hier im Haus, der Präsi hat meine Adresse.“

Ein Höhepunkt waren die Firegirls – eine Gruppe von neun Mädels, die als Boxer verkleidet eine originelle Choreografie präsentierten, die immer wieder die Verbindung zum Boxsport herstellte: Mit imaginären Seilsprüngen und Kickbewegungen, die sich gegen den vorher ausgemachten Feind aus Wolfskehlen richteten, begeisterten sie die gut gefüllte Halle.

„Ich bin nicht irgendwer, ich bin jetzt ein Millionär“ lautete das Motto der Büttenrednerinnen Petra Knöß und Elvira Baumann. Als Duo standen die Schwestern bereits zum achten Mal in Folge auf der Bühne. In einem Zwiegespräch berichteten die beiden von ihrem vermeintlichen Lottogewinn, den sie bereits mit allem, was dazu gehöre zelebriert hatten, ehe sie feststellen mussten, dass der Tippschein verloren gegangen war.

22-jähriges Jubiläum bei der Kappensitzung feierten Renate Pommeranz, Eva Amend, Mareike Hefermehl, Jessica Matern, Jörg Astheimer und Peter Bär. Sie wurden mit einem goldenen Orden geehrt. Und auch die anderen Künstler erhielten für ihre Auftritte erstmalig einen richtigen Orden anstelle eines Buttons.

Mit Temperament und Leidenschaft eröffneten die Goller Feuerpatschen den zweiten Teil. Dem ein oder anderen bekannt aus der Fernsehsendung „Das Supertalent“ tanzte die Männergruppe zu einem Udo-Jürgens-Medley. Während sie im alltäglichen Leben Feuer löschen, setzten sie an diesem Abend die Christoph-Bär-Halle mit spektakulären und akrobatischen Hebefiguren in Brand.

Eine echte Institution der Goddelauer Fastnacht sind seit 25 Jahren die Young Girls on Stage. Inspiriert vom Horrorfilm „ES“ sorgten die Tänzerinnen für Gruselstimmung, als sie zum Auftakt inmitten des Publikums auftauchten.

Gleich zweimal eroberten Clemens und Philipp Klink die Bühne und die Herzen des Publikums. In ihren Büttenreden traten Vater und Sohn zuerst als Omas verkleidet auf und unterhielten sich über ihre Gebrechen und ihre Ehemänner, ehe sie in einem zweiten Teil als diese über ihre Frauen herzogen.

Die 23-jährige Melanie Pehle, die mittlerweile in der Karneval-Hochburg Köln wohnt und studiert, kommt für die Goddelauer Kappensitzung immer wieder gerne in die Heimat zurück. „Die Stimmung hier ist einfach toll, man trifft bekannte Gesichter wieder und das Programm ist jedes Jahr anders.“