Fastnacht

Kappenabend 2015

Neue und alte Stars auf der Goller Weltbühne

Von Anfang an herrschte gute Stimmung mit dem Einmarsch des Elferrates mit seinem Präsidenten Pasquale Gulino bei der Kappensitzung in der Christoph-Bär-Halle.

Nachdem Soundwave die Gäste gleich in Stimmung gebracht hatte, gab der "Präsi" einen kurzen Überblick über das internationale und nationale Geschehen in Golle, bevor er die Bühne für den ersten Redner freigab.

Ein bekanntes Gesicht – Theo Toigo – gab sich als Ernährungsexperte zu erkennen und klärte das Publikum über die Essgewohnheiten und Allergien seiner Mitstudenten und Bekannten auf. Warum er so gerne Mettbrötchen isst, konnte hier jeder verstehen. Mit seinen Appetithäppchen hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Die Firegirls – eine sportliche Truppe aus 12 jungen Damen – entführten die Narren in einem stilechten Outfit in den Dschungel und konnten mit Tanz und toller Akrobatik begeistern. Eine Zugabe wurde lautstark gefordert und gerne gegeben. Die Trainerinnen Jessica Matern, Tanja Litzinger und Marina Schütz trafen mit Musik und Choreographie genau den Geschmack des närrischen Publikums.

Pasquale begrüßte die Ehrengäste bevor Elvira Baumann und Petra Knöß von dem Einkaufmarathon berichteten, um ein Geschenk für ein Geburtstagkind zu ergattern. Nach dem Stress im Kaufhaus und Kämpfe mit Schnäppchenjägern stellte sich heraus, dass das Geburtstagskind glücklich über das "Goller Lied" auf CD war. Eine Rakete war Lohn für diesen Vortrag.

Ausdrucksstark und ideenreich zeigte sich die Tanzgruppe Just 4 Fun. In glänzenden Kostümen brachten sie Schwung auf die Bühne und durften diese auch nicht ohne Zugabe verlassen. Der Spaß der jungen Tänzerinnen war hier deutlich zu sehen. Hier darf man auch nächstes Jahr gespannt sein, mit welchem Auftritt diese Gruppe überraschen wird.

Clemens Klink und Marcel Schweizer diskutierten die Vor- und Nachteile des Stadt- und Landlebens: spätestens jetzt weiß jeder, dass die Frauen vom Land trinkfester sind. Fazit dieses tollen Vortrages war, dass der Städter Marcel zugab, dass das Leben auf dem Land, insbesondere in Golle, wohl doch seine Vorzüge hat – zumal seine Schwester jetzt auch ein "Goller Landei" ist.

Eine neue Männertanzgruppe, bestehend aus drahtigen Männern der Goller Feuerwehr, begeisterte unter Leitung von Natascha Schwarz zu bekannten Hits mit tollen Showelementen die Narrenschar. Als bei der Zugabe die gestylten Bodys präsentiert wurden, tobte das Publikum. Bleibt zu hoffen, dass dieser Männertrupp auch nächstes Jahr wieder mit dabei ist.

Begeistert waren die Narren beim Auftritt der beiden Schwimmerinnen Jörg Astheimer und Alexander Schaper im Goller Freibad. Die beiden Damen tauschten während des Schwimmens alle Neuigkeiten in und um Golle aus – und hoffen, dass das Goller Freibad auch dank dem bestehenden Förderverein nicht geschlossen werden muss. Die Vorschläge zur Aufbesserung der Stadtkasse für die Erhaltung des Freibades wurden mit einer Rakete und ganz viel Beifall belohnt.

Die Fluglinie der Young Girls On Stage mit ihrem Kapitän nahm das Publikum mit auf einen ganz besonderen Flug. Mit einer witzigen Show und strahlendem Lächeln begeisterten die Goller Stewardessen die Gäste und konnten hier mit ganz viel Applaus auf der Goller Weltbühne landen. Auch diese Showtanzgruppe überrascht immer wieder mit neuen Ideen und Kostümen.

Im Auftrag Russlands war Ralf Schuchmann unterwegs. Das Publikum erfuhr, wie ein russischer Elferrat aussieht und warum Russen immer zwei Autos kaufen, wenn sie nach Hause fahren: sie müssen durch Polen. "Schuchi" klärte das Publikum darüber auf, warum die erste Klasse nicht immer Luxus bedeutet, warum der Rubel rollen muss und warum es besser ist, wenn die russischen Frauen verheiratet sind. Auch dieses Goller Original wurde vom Publikum mit viel Applaus belohnt.

Ebenfalls eine neue Größe auf der Goller Weltbühne: die Gollefornia Dreamboys. Zehn mehr oder weniger schlanke Männer tanzten sich im farbenfrohen Outfit in die Herzen der Goller Narrenschar und waren eine Attraktion. Eine Fortsetzung bei der nächsten Kappensitzung ist hier erwünscht.

Pasquale bedankte sich beim Goller Publikum, allen Helfern vor und hinter der Bühne, den Zeremonienmeisterinnen Virginia Loftin und Annika Maul, der Technik von Matze's Lightshow und der Kapelle Soundwave und wies auf die anderen Fastnachtsveranstaltungen hin. Danach konnte noch lange das Tanzbein geschwungen werden.

Es war eine unterhaltsame Show mit einem tollen Publikum, bei der es sich lohnt, auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein.

Kappensitzung – TSV Goddelau stellt buntes Programm mit Tanz und Klamauk auf die Beine – Zuschauer sind begeistert

Zur Kappensitzung lud der TSV Goddelau in die „Bär-Hall’“.

GODDELAU. Es gibt zwei Termine im Jahr, an denen ist „Golle“ wie leergefegt. An Kerb, wenn sich der ganze Ort auf dem Kerweplatz zur Feier trifft, und bei der Kappensitzung des Turn- und Sportvereins (TSV), wenn in der Christoph-Bär-Halle (CBH) Rambazamba ist. Auch in diesem Jahr hatte der TSV ein vielfältiges Programm aus Büttenreden, Musik und Tanzeinlagen zusammengestellt, bei dem der eine oder andere Seitenhieb auf die ungeliebten Nachbarn aus Wolfsheim, pardon Wolfskehlen, nicht fehlen durfte.

Eine gute Beobachtungsgabe bewies dabei Theo Toigo, der unter dem Motto „Guten Appetit“ die Essgewohnheiten mancher Zeitgenossen aufs Korn nahm. „An wen man heute alles denken müsse“, beklagte sich der Büttenredner. Von Laktoseintoleranz bis hin zum Veganismus – „was bleibt da denn noch üwwerisch aufm Teller?“. Am schlimmsten seien jedoch die sogenannten „Schnäkeler“, die an allem etwas auszusetzen hätten, das Essen mitunter sogar regelrecht sezierten. „Ich kann’s net sehn, wenn man das Essen zurückgehn lässt, deswegen ess ich den Rest“, verriet Toigo seine Lebensphilosophie.

Die oft zitierte Weisheit „Nach dem Essen soll man ruhn, oder tausend Schritte tun“, nahmen die „Firegirls“ des TSV im Anschluss wortwörtlich. Sie entführten das Publikum mit ihrer gelungenen Tanznummer „Barfuß nach Afrika“. Komfortabler reisten die Stewardessen der „Young girls on stage“, die ebenfalls eine erstklassige Show ablieferten. Den lauten Zugabe-Rufen kamen beide Gruppen gern nach.

Sicher in „Golle“ gelandet, betraten die Schwestern Elvira Baumann und Petra Knöß die Bühne. Sie berichteten von einer Schnäppchenjagd, die zum Schnäppchenkrieg ausartete. Doch „jeder Kampf hat mal ein Ende“, frohlockten die Schwestern. „Jetzt ham mir das Goller Lied auch auf CD.“ Ehrensache, dass die inoffizielle Goddelauer Nationalhymne sogleich vom Publikum intoniert wurde.

Feurige Tänzerinnen in Feuerrot

„Jetzt geht’s heiß her“, kündigte Sitzungspräsident Pasquale Gulino den Auftritt der Tanzgruppe „Just for fun“ an. In feuerroten Kostümen wirbelten die Mädels auf der Bühne umher, dass es eine Freude war, ihnen zuzusehen – Zugabe inklusive. Da wollten die Goddelauer „Feuerpatschen“ natürlich nicht zurückstehen und rockten zum Rocky-Klassiker „Eye of the tiger“ die Bühne.

Wie schön es auf dem Land, insbesondere in Golle, doch ist, diskutierten im Anschluss Clemens Klink und Marcel Schweitzer. „Bei uns da kennt noch jeder jeden“, betonte Lokalmatador Klink, „da kannst du noch was erleben, ohne viel Kohle auszugeben.“ „Was denn?“, fragte Schweitzer provokativ zurück. Er habe in Frankfurt alles, was er brauche – und dazu die Anonymität der Stadt. Allerdings: „Wenn isch emol Kinner hab, dann will ich auch aufs Land.“

Es folgte einer der Höhepunkte des Abends. Jörg Astheimer und der Goddelauer Kerwevadder Alexander Schaper, beide im Badeanzug, ergötzten sich mit Klatsch und Tratsch in Riedstadt und Umgebung. „Hast du schon gehört“, fragte Astheimer; „wir sind bald Universitätsstadt.“ Denn eine Uni möchte die Ahmadiyya-Gemeinde in Goddelau gründen. „Wer kauft uns das denn ab, wenn die mal nach Wolfskehlen oder Leeheim kommen“, gab Schaper süffisant zu bedenken. Man sollte sich eigentlich eher um die Kneipennot im Ort Gedanken machen, klagte Astheimer: „Bald gibt’s hier nur noch Pizza und Karussellfleisch. Die Goller gehen ja auch net mehr esse“, kritisierte der Kerwevadder.

Von der russischen Seele wusste im Anschluss Ralf Schuchmann zu berichten. Er sei von Vladimir Putin höchstselbst nach Goddelau geschickt worden, betonte er und wies die Goller in die Besonderheiten und Eigenarten Russlands und der Russen ein. „Wieso ist der Rubel rund?“, fragte Schuchmann. Na klar, „damit der Rubel rollt“. Auch die russische Eigenart, sich die Teller bis zum Rand vollzuladen, werde immer falsch verstanden. „Wenn der Koch so viel Essen hinstellt“, meinte er, dann nähmen die Russen als gute Gäste dieses Angebot eben an.

Das Finale blieb dann dem Männerballett des TSV, den „Gollefornia Dreamboys“ vorbehalten. Mit ihrem Auftritt im Stil der „Ghostbusters“ bereiteten sie der Kappensitzung einen würdigen Abschluss.